Was ist Strahlentherapie?

Bei der Strahlentherapie werden ionisierende Strahlen zur Behandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt. Dazu zählen hochenergetische Röntgenstrahlen sowie Elektronen.

Spezielle Zentren wenden auch Protonen und Schwerionen an.

Im Gegensatz zur Chemotherapie handelt es sich bei der Strahlentherapie um eine rein lokale Behandlung. Hierbei wird in zwei Behandlungsmethoden unterschieden:

Mittels unterschiedlicher Therapiegeräte wird die entsprechende Dosis von außen in den Tumor eingestrahlt. Dabei müssen normale Strukturen wie Haut, Fett, Bindegewebe und mitunter auch Organe durchdrungen werden, um das Krebsgewebe zu treffen. Die Strahlenarten und die Anordnung der Strahlenfelder werden individuell so ausgewählt, dass die Strahlenwirkung vordringlich in das Krebsgewebe dringt und die Belastung für das umliegende (gesunde) Gewebe möglichst gering gehalten wird. Die Mehrzahl der Tumorpatienten bekommt eine Teletherapie.

Die Brachytherapie wird vorwiegend bei Tumoren durchgeführt, die von außen gut zugänglich sind (zum Beispiel Gebärmutter, Scheide, Speise-/Luftröhre, Prostata). Hierbei werden radioaktive Strahlen mittels eines Applikators (spezielle Hülsen, Schläuche oder Nadeln) in eine Körperhöhle oder direkt in das Tumorgewebe eingebracht. In unserer Praxis wird die LDR-Brachytherapie der Prostata durchgeführt. Dabei werden kleine radioaktive Strahler (Seeds), die Jod-125 enthalten, in die Prostata implantiert.

Um dem gesunden Gewebe nach einer Bestrahlung Zeit zur Regeneration zu geben („Reparaturmechanismus“), muss die gesamte Strahlendosis in zahlreiche Einzelsitzungen (Fraktionen) aufgeteilt werden.

Die einzelnen Bestrahlungsfraktionen dauern nur kurze Zeit (einige Sekunden bis Minuten) und sind schmerzlos.

Nebenwirkungen

Die Strahlentherapie ist eine lokale Anwendung, das heißt ihre Wirkung – und Nebenwirkung – ist in der Regel auf die bestrahlte Körperregion begrenzt.

Hautrötungen (im Bereich der Strahlungsfelder), Schleimhautentzündungen im Mund- und Speiseröhrenbereich (bei Bestrahlung in der Kopf-/Halsregion), Durchfälle oder Harnwegsinfektionen (bei Bestrahlung der Bauch- oder Beckenregion).
Diese Nebenwirkungen treten meistens bereits während der Bestrahlung auf, bilden sich aber in der Regel nach Ende der Strahlentherapie vollständig zurück.

Verhärtungen der Haut, Mundtrockenheit (Bestrahlung der Speicheldrüsen), Funktionsstörungen des Darmes (Bestrahlung im Bauchbereich), Schilddrüsenunterfunktion (Bestrahlung Halsregion), Beeinträchtigung der Lungenfunktion (Bestrahlung der Lunge).
Chronische Nebenwirkungen sind selten. Sie können zum Teil erst Jahre nach der Therapie auftreten und sind meist irreversibel (nicht rückgängig zu machen).

Die belastenden Begleiterscheinungen konnten durch die verbesserten Möglichkeiten der Bestrahlungsplanung und Bestrahlungstechnik deutlich vermindert werden. Zahlreiche begleitende Maßnahmen stehen heute zur Verfügung.

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